Ich selbst war als Jugendlicher in Berlin tag täglich unterwegs und man findet schon parallelen zu dem was in den Liedern beschrieben wird und zur Realität. Doch sind natürlich einige Aspekte auch stark überzogen. In den Liedern klingt es immer so als wenn Berlin eine reine Ghetto Stadt wäre, die nichts anderes kennt außer die Outsider Szene. Das ist natürlich so nicht korrekt. Aber man muss hier klar sagen, existieren tut diese Szene in einem gewissen Rahmen schon. Ich persönlich finde jedoch nicht das man hier von einer echten Gangster Szene sprechen kann. Vielleicht ist nicht alles unbedingt legal, was in diesen Gruppierungen geschieht, aber viele Menschen ziehen auch immer gleich einen Vergleich zu den Szenen in Amerika.

Das ist allerdings viel zu weit hergeholt. Berlin und die Szene kann man in keinster Weise mit den Szenen in den USA vergleichen. Davon abgesehen findet man diese auch nicht mitten in Berlin, sondern eher in Randgebieten. Es ist also nicht so das man auf die Straße geht und plötzlich mitten in einer, wie sie in den Liedern gern beschrieben wird, Ghetto Szene landet.

Schließlich ist Berlin ja keine Kleinstadt.Es gibt die eine Seite von Berlin und es gibt die Andere. Das ist soweit korrekt, aber man kann hier dennoch nicht von bloßer Kriminalität sprechen, bei der sich jeder selbst der Nächste ist. Diese Punkt wird auch in den Liedern viel zu stark dramatisiert. Was jedoch der Wahrheit entspricht und was auch sehr häufig in Liedern, gerade von Bushido oder Sido, vorkommen ist die Armut in Berlin. Denn diese existiert auch heute noch genauso wie es sie damals schon gab. Doch diese ist nicht unbedingt ein Markenzeichen von Berlin. Es ist nur so das diese in Berlin genauso wie in anderen Städten vertreten ist. Armut bei den Menschen ist ein Deutschland weites Problem und nicht nur auf eine Stadt zurückzuführen. Man sollte hier nicht alles wörtlich nehmen, was die Musikszene so von sich gibt. Fast alle Lieder der vergangenen Jahre aus der Hiphop Szene handeln in gewisser Weise von diesen Punkten. Doch wenn man in der Realität bleiben will, dann muss man schon ein paar ganz klare Abstriche machen. Es ist nicht alles frei erfunden, das ist vollkommen richtig, aber es ist auch nicht so extrem dramatisch wie es gerne gemacht wird. Hier handelt es sich dann doch mehr um PR und Provokation und natürlich auch um die Forderungen der Plattenfirmen auf eine gewisse Art und Weise die Konfrontation mit der Gesellschaft zu suchen. Das hat wie man sehen konnte bisher immer gut geklappt und hat auch sicherlich dem ein oder anderen zu viel Ruhm und Reichtum verholfen.

Berlin ist ein wahrer Magnet für die Menschen und das nicht zuletzt wegen seiner Ausstrahlung. Doch nicht nur positives kommt in der Stadt an. Schon damals zählte Berlin in einigen Regionen als außerordentlich gefährlich. Insbesondere bezogen sich hier die Bedenken der Menschen auf den Drogenhandel und die damit in Verbindung stehenden Banden. Besonders rivalisierende Gruppen waren immer wieder für schwere Ausschreitungen verantwortlich. Die Polizei war teilweise machtlos gegen diese Handlungen. Das sorgte in der Bevölkerung natürlich für Unruhen und Angst.

Mittlerweile hat sich die Situation in Berlin zwar nicht direkt beruhigt, dennoch hat die Polizei die Situation weit besser im Griff als noch vor ein paar Jahren. Das sieht man auch sehr deutlich auf der Straße. Während früher in den entsprechenden Regionen praktisch an jeder Straßenecke eine Gruppierung einer bestimmten Gang zu finden war, ist davon heute nur noch wenig bis gar nichts mehr zu sehen. Zum einen liegt das daran das sich die Gangs teilweise aufgelöst oder in den Untergrund zurückgezogen haben. Zum anderen ist dies aber auch ein großer Verdienst der Polizei, die mit neuen Mitteln und mit härteren Maßnahmen gegen die Kriminalität von Banden vorgeht. Auch wenn das Thema heute immer noch aktuell ist, so gibt es trotzdem einen klaren Unterschied.

In Berlin muss man sich, insofern man nicht direkt “in die Höhle des Löwen” geht keine großen Bedenken haben abends durch die Straßen zu wandern. Diese Probleme sind in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen, was natürlich sehr erfreulich ist. So ist es auch nicht verwunderlich das Berlin nach und nach wieder mehr an Glanz gewinnt. Auch wenn sie bereits früher schon als Metropole galt, so hatte sie mit diesem Aspekt immer einen gewissen negativen Touch zu verbuchen. Das kam besonders bei den Jungen Menschen, die beispielsweise nach einem Studium ausschau gehalten haben, gar nicht gut an.

So waren Städte wie München, Leipzig, Dresden oder auch Hamburg weit interessantere Ziele als Berlin. Dieser Trend hat sich jetzt zurück entwickelt, was man auch deutlich an der zunehmenden Zahl von Studenten sehen kann. Besonders für die jungen Menschen in Berlin ist das ein Vorteil. Doch auch für Stadt selbst hat diese Trendwende gravierende Vorteile. Denn mehr Menschen an den Universitäten und in der Stadt bringen natürlich auch mehr Geld, nicht nur für den Stadt sondern auch für die jeweiligen Geschäfte. So verhindert dieser Punkt auch, die noch vor ein paar Jahren sehr stark vertretene Auswanderung aus der Stadt. Auch diese hat sich zurückentwickelt.

Berlin ist wieder ein Ort geworden in dem man gerne Leben möchte und der den Menschen das gewisse Etwas bieten kann. Mittlerweile ist jeder Berlin und jede Berlinerin wieder stolz darauf ein Berliner sein zu dürfen. Wenn das keine unglaublich positive Entwicklung ist, ja was sollte man dann als eine positive Entwicklung betrachten?

Berlin spiegelt gar nichts in dieser Art und Weise wieder. Ganz im Gegenteil. Natürlich gibt es hier viele Kulturen die aufeinander prallen und sicherlich gibt es auch den ein oder anderen Streit zwischen Menschen. Das liegt aber nicht unbedingt daran das sie aus unterschiedlichen Ländern kommen, sondern das es ein bestimmtes Problem zwischen ihnen gab. Also wer glaubt das ein Konflikt immer aus dem Aspekt entstehen muss, weil die Herkunft unterschiedlich ist, der irrt gewaltig. Ich habe den Eindruck das es in Berlin mehr Streit zwischen Deutschen und Deutschen gibt, als zwischen Deutschen und Ausländern.

Generell muss man für Berlin mal ein paar Punkte klar stellen. Auch wenn das Multi – Kulti Leben, wie es auch gern von Politikern betitelt wird, immer als ein gewissen Problem dargestellt wird, so muss man sich hier fragen, warum ist es in Berlin kein Problem. Gerade Berlin müsste nach dieser Aussage ein absoluter Brennpunkt sein. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen die hier leben, sind aufgeschlossener, freundlicher und offener als in allen anderen Regionen in Deutschland. Darüber hinaus sind sie weitaus hilfsbereiter und auch kontaktfreudiger. Ich kann hier ehrlich gesagt kein Problem finden, es sei denn es ist ein Problem wenn Menschen gut miteinander Leben können. Dann würde ich in Berlin ein sehr großes Problem sehen. Berlin ist wohl die einzige Stadt auf der Welt, in der man ganz klar sehen kann das auch ein Zusammenleben von verschiedensten Menschen ohne weiteres möglich ist.

Berlin zeigt, das es nicht auf die Herkunft, die Hautfarbe oder Religion ankommt, sondern nur auf den Menschen selbst und wie er sich anderen gegenüber verhält. Auch wenn in den Medien immer gern etwas anderes berichtet wird. Wer einmal in Berlin gelebt hat oder hier längere Zeit war, der wird genau das bestätigen können, was ich weiter oben beschrieben habe. Das soziale Zusammenleben in Berlin ist ausgezeichnet und es ist im Endeffekt egal, was über die Medien berichtet wird, wenn man die Wahrheit jeden Tag sieht. Doch leider sehen nicht alle Menschen täglich diese Wahrheit. Das gilt zum Beispiel für die Menschen die hier nicht wohnen. Daher finde ich es schon sehr enttäuschend, das Berlin immer wieder mit dem angeblichen Problem Ausländer – Deutsche / Deutsche – Ausländer in Verbindung gebracht wird. Denn so wie es berichtet und gezeigt wird, ist es einfach nicht. Ich will nicht von einer Lüge sprechen, aber es kommt dem auf jeden Fall sehr sehr nahe.

Spezialitäten aus aller Welt in einem Ort, das ist etwas was Menschen anzieht. Eine besondere Richtung, die gerade in Berlin einen echten Stand hat ist das Sushi. In keiner Stadt in Deutschland gibt es Restaurants die ein derart delikates Sushi auf den Tisch bringen. Ich möchte mich hier einmal speziell auf das Sushi Restaurant Sagano fast im Zentrum von Berlin beziehen. Wer Sushi schon einmal gegessen hat und davon begeistert war, der wird dieses Restaurant lieben. Diese Lokalität, eigentlich eher eine Cocktailbar als ein Restaurant, bietet das beste Sushi was ich jemals in Deutschland gegessen habe. Wer denkt das Sushi nur von Japanern wirklich perfekt zubereitet werden kann, der ist gewaltig auf dem Holzweg. Ein klarer Beweis stellt diese Lokalität dar. Denn die Besitzer und Köche kommen nicht aus Japan sondern aus Russland. Wer in Russland schon einmal Sushi gegessen hat, der weiß das auch hier genaues Wissen über die richtige Zubereitung vorhanden ist. Auch wenn man einfach nur mal zu Besuch in Berlin ist, bietet sich ein Besuch hier mehr als an. Ich war mittlerweile 8 oder 9 Mal in dieser Lokalität und das nie weniger als 3 Stunden. Für mich gibt es kein besseres Sushi und daher komme ich auch gerne noch ein 10 11 oder 12 Mal dorthin.

Doch natürlich hat nicht nur diese Küche ihre ganz speziellen Vorzüge. Berlin verfügt über zahlreiche Restaurants die zu den besten in ganz Europa gehören. Auch diese möchte ich natürlich nicht außer Acht lassen. Schließlich hat jeder seinen eigenen Geschmack und auch nicht jeder steht so auf Sushi, wie beispielsweise ich. Das schönste an Berlin ist und bleibt jedoch die Tatsache, das man hier wirklich jede Richtung ausprobieren kann. Egal, wie selten die Küche in Deutschland ist.

In Berlin werden Sie eine Lokalität finden, die genau das anbietet. Nicht umsonst trägt die Stadt diesen Slogan. Ist man in Berlin im Urlaub kann man wirklich jeden Tag eine ganz eigene Richtung ausprobieren, von indisch über chinesisch bis hin zu mexikanisch. Egal, auf was Sie am Abend Lust haben, Berlin kann Ihnen das optimale Restaurant dafür bieten. Hierzu muss ich noch anmerken. Selbst Moskau, die als Stadt weit größer ist als Berlin, hat eine solche Vielfalt zu bieten. In diesem Punkt kann sich Berlin wirklich weit aus dem Fenster hängen, wie man so schön sagt, und hier behaupten das sie eine echte Ausnahme ist.

In manchen Situation fühlt man sich als Bürger selbst wie ein Terrorist. Ständige Kontrollen, das Abschotten von ganzen Regionen, das ist einfach ein sehr unschönes Gefühl, wenn man mitten drin ist. Natürlich ist ein solcher Besuch auch interessant. Schließlich sieht man nicht jeden Tag eine Berühmtheit wie einen Präsidenten. Insofern man natürlich die Möglichkeit hat, einen Blick zu erhaschen. Es ist für mich auch etwas fraglich ob es Sinn macht einen solchen Aufwand zu betreiben. Wäre es an der Stelle nicht viel sicherer einen Besuch erst gar nicht über die Medien anzukündigen? Ich finde das macht Berlin auch in einigen Situationen zu einer Zielscheibe. Das bürgt auch Gefahren für die Menschen die in dieser Stadt leben. Also was soll das Ganze? Nicht einmal bei Filmpremieren mit zahlreichen Filmstars wird ein so großer Aufwand betrieben. Zwar sind auch hier Sicherheitskräfte verstärkt im Einsatz, aber es ist als Bürger immer noch möglich normal durch die Stadt zu reisen.

Gibt es einen Staatsbesuch in Berlin und man kommt beispielsweise am Bahnhof an. Dann ist es nicht selten das man dort Polizisten mit Maschinenpistolen sieht. Das ist praktisch normal in dieser Zeit. Hier kommt man sich vor wie in einem Aktion Film, bei dem das Drehbuch noch nicht geschrieben wurde. Das kann einem Menschen, der emotional etwas schwächer ist, schon sehr an die “Nieren” gehen. Auch wenn das in den Medien immer alles ganz toll aussieht und die Treffen dann nochmal extra dokumentiert werden. Was hinter den Kulissen passiert, dass wird komischer Weise nie gezeigt. Aber ich denke hier hat man mal genau gesehen warum das auch der Fall ist.

Wer möchte schon in den Medien von einem riesen Polizeiaufgebot sprechen, wo Bürger bestimmte Regionen gar nicht mehr betreten dürfen, nur weil eine einzelne Person mal für ein paar Stunden zu Gast ist. Für mich persönlich ist das nicht akzeptabel, aber jeder kann sich hier selbst seine Meinung bilden. Schutz ist eine Sache, das kann ich auch nachvollziehen, aber auf Kosten anderer Menschen? Das ist für mich eine Bevorzugung eines Menschen gegenüber dem Anderen. Selbst unser Grundgesetz hat hier eine klare Aussage und dennoch werden solche Aktionen durchgeführt und das mitten in Berlin. Wirklich Schade das man auch über solche Situationen berichten muss, schaut man sich die Stadt doch mal im Allgemeinen an, so macht sie doch einen sehr sehr positiven Eindruck.